In einigen Fällen von akuten und chronischen Formen der spontanen Nesselsucht ist die Ernährung beteiligt. Der Hautausschlag ist dann eine allergieähnliche Reaktion, die durch histaminhaltige Nahrungsmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe verursacht wird. Viele Betroffene können durch eine Umstellung ihrer Ernährung Nesselsucht-Schübe vermeiden. Laut Studien hilft in vielen Fällen eine Diät von sechs bis 18 Monaten, um anschließend wieder komplett frei von Quaddeln und Juckreiz zu sein.
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Eigentlich sind es harmlose Substanzen, doch bei einigen Menschen lösen sie spontane Formen der Urtikaria aus: Das Gewebshormon Histamin, das in vielen Nahrungsmitteln enthalten ist, und Lebensmittelzusatzstoffe.
Bei der Suche nach den Ursachen der Hautkrankheit finden sich häufig sowohl bei akuten als auch bei chronischen Krankheitsverläufen Zusammenhänge zwischen Nesselsucht und Ernährung.

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Nesselsucht und Ernährung: Histaminintoleranz oder Pseudoallergie?
Wenn Nahrungsmittel beteiligt sind, tragen unterschiedliche Mechanismen zur Entstehung des unangenehmen Hautausschlags mit Rötungen, Quaddeln und heftigem Juckreiz bei.
Je nachdem, welche Reaktionen des Körpers das Krankheitsbild auslösen, unterscheidet der Arzt zwischen einer Histaminintoleranz und einer Pseudoallergie (Scheinallergie):1
- Einerseits zählt ein Nesselausschlag zu den Symptomen, die durch eine Unverträglichkeit von histaminreichen Nahrungsmitteln ausgelöst werden können: Normalerweise wird Histamin, das über die Nahrung aufgenommen wird, im Dünndarm durch ein bestimmtes Enzym (Diaminoxidase) abgebaut – bei einem Mangel dieses Enzyms gelangt das Histamin jedoch ins Blut und kann bei den Betroffenen neben Durchfall, Asthma und Kopfschmerzen auch eine Nesselsucht hervorrufen.
- Andererseits weisen Unverträglichkeiten von Lebensmittelzusatzstoffen als sogenannte Pseudoallergien auf die enge Verbindung zwischen Nesselsucht und Ernährung hin: Diese Unverträglichkeitsreaktionen des Körpers auf künstliche Farb- und Konservierungsstoffe sowie natürliche Aromastoffe in Nahrungsmitteln gleichen den Beschwerden von Allergikern. Allerdings werden sie nicht wie bei „echten“ Allergien durch die Bildung von Antikörpern verursacht. Auch Medikamente können eine Scheinallergie auslösen.

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Intoleranzen gegen histaminreiche Nahrungsmittel sind recht häufig für einen akuten Krankheitsverlauf der Urtikaria verantwortlich.
Das für die Entstehung einer Urtikaria verantwortliche Histamin kommt in gängigen Lebensmitteln vor. Betroffene sollten möglichst frische und unverarbeitete Nahrungsmittel verzehren.
Meiden sollten sie hingegen Produkte wie reifen Käse, geräucherte Wurst, nicht ausreichend gekühlten frischen Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchte, bestimmte Früchte und alkoholische Getränke.

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Auch Unverträglichkeitsreaktionen gegen Pseudoallergene wie Nahrungsmittelzusatzstoffe (Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Süßstoffe und Geschmacksverstärker) gelten als häufige Verursacher einer chronischen spontanen Nesselsucht.2
Welche Stoffe im individuellen Fall für die Entstehung der Urtikaria verantwortlich sind, muss die ärztliche Diagnostik zeigen. Die gute Nachricht: Oft können sich Betroffene nach einer pseudoallergenarmen Diät von sechs bis 18 Monaten wieder ganz normal ernähren.
Mediziner vermuten, dass es der Körper während dieser Diät-Phase schlicht „verlernt“, auf die Stoffe mit einer Nesselsucht zur reagieren.
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Quellen:
- Internetseite des UNEV - urticaria network e.V.: Was passiert bei einer Nesselsucht in der Haut? URL: http://www.urtikaria.net/de/ueber-urtikaria/pathophysiologie.html. Zugriff am 09.07.2021.
- Internetseite des UNEV - urticaria network e.V.: Chronische Spontane Urtikaria. URL: http://www.urtikaria.net/de/formen-der-urtikaria/spontane-urtikaria/chronische-spontane-urtikaria.html. Zugriff am 09.07.2021.