Nesselfieber, Nesselsucht, Nesselausschlag, Urtikaria
So viele Namen für nur eine Krankheit
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So viele Namen für nur eine Krankheit
Nesselfieber und Nesselausschlag sind andere Bezeichnungen für die Nesselsucht (medizinisch: Urtikaria). Dabei handelt es sich um eine sehr häufige Erkrankung. Da Betroffene unter stark juckenden Quaddeln leiden, wird sie manchmal auch Quaddelsucht oder Quaddelfieber genannt. Was steckt hinter den vielen Namen dieser Erkrankung?
Inhaltsverzeichnis:
Wenn von Nesselfieber oder Nesselausschlag die Rede ist, sind die brennenden und juckenden Quaddeln auf der Haut gemeint, unter denen weltweit schätzungsweise jeder vierte Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben leidet.1
Geläufiger als Nesselfieber und Nesselausschlag ist im deutschen Sprachraum allerdings mittlerweile die Bezeichnung Nesselsucht. Sie findet sich – neben dem medizinischen Fachbegriff Urtikaria – meist auch in der Fachliteratur wieder. Allerdings hat die Erkrankung nichts mit Sucht zu tun. Die Bezeichnung hängt vermutlich mit dem manchmal zwanghaften Verlangen zusammen, die juckenden Stellen zu reiben oder zu kratzen.
Überprüfe mit dem Urtikariakontrolltest (engl. Urticaria Control Test, UCT), wie gut deine Erkrankung kontrolliert ist.
Urtikaria leitet sich vom lateinischen Wort für Brennnessel (Urtica) ab und weist ebenso wie die erwähnten deutschen Namen Nesselfieber, -ausschlag und -sucht auf die typischen Symptome dieser weit verbreiteten Erkrankung hin: Die brennenden, blassroten Erhebungen und das starke Jucken ähneln den Beschwerden, wie sie nach dem Hautkontakt mit einer Pflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse auftreten.
Aufgrund der auffälligen Quaddelbildung werden (äquivalent zu Nesselfieber und -sucht) manchmal auch die Bezeichnungen Quaddelfieber und Quaddelsucht verwendet.
Die heutzutage eher umgangssprachlich verwendete Bezeichnung Nesselfieber war in früheren Zeiten verbreiteter.2 Sie geht möglicherweise auf die erhöhte Körpertemperatur zurück, die man bei schweren Schüben als Begleitsymptom vermutete. Medizinische Bücher aus dem 19. Jahrhundert beschreiben auch mögliche Zusammenhänge zwischen Nesselsucht und Fieber.2 Ein Zusammenhang mit Fieber bei schweren Urtikaria-Schüben ist heute wissenschaftlich nicht einwandfrei nachgewiesen.
Die Namensvielfalt ist nicht allein ein deutsches Phänomen – auch im Englischen gibt es gleich mehrere Begriffe für Nesselsucht:
Die Nesselsucht kommt auf allen Erdteilen vor und wurde bereits vor etwa 2.500 Jahren beschrieben: Der griechische Arzt Hippokrates (460-377 v. Chr.) stufte die Urtikaria als eigenständige Krankheit ein und bezeichnete sie als Knidosis, abgeleitet von dem griechischen Wort knido, was Brennnessel beziehungsweise Nessel bedeutet.3
Eine noch frühere Beschreibung liefert das chinesische Buch „Huangdi neijing“ (übersetzt etwa „Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“), das zwischen 1000 und 200 v. Chr. entstand und das Nesselfieber als „Wind-verborgenen-Ausschlag“ aufführt.3
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