Zellen des Immunsystems, die für die Immunabwehr verantwortlich sind.
Als ACE-Hemmer wird eine Gruppe von Arzneistoffen bezeichnet, die zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) oder chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Durch ACE-Hemmer wird ein Enzym (Angiotensin Converting Enzyme, kurz ACE) blockiert, das an der Blutdruckregulation beteiligt ist.
Substanzen, die beim Kontakt mit dem Organismus von dessen Immunsystem als fremd erkannt werden. Gegen solche Substanzen wird in der Regel eine Immunreaktion eingeleitet, die das Krankheitsbild einer Allergie, Pseudoallergie oder Intoleranz hervorruft.
Angioödeme (auch Quincke-Ödeme) sind plötzlich auftretende Schwellungen der Haut oder der Schleimhäute. Dabei kommt es zu Wasseransammlungen in tieferen Gewebeschichten. Die Ursachen eines Angioödems können vielfältig sein – infrage kommen etwa: Autoimmunreaktionen, Medikamentenunverträglichkeiten und physikalische Auslöser (zum Beispiel Wärme, Kälte, Druck). Bei etwa der Hälfte der Betroffenen tritt das Angioödem im Rahmen einer Nesselsuchterkrankung auf.
Die Urtikaria ist keine Ansteckungskrankheit. Die bekannten Symptome sind nicht auf Krankheitserreger zurückzuführen.
Antihistaminika sind Wirkstoffe, die die Effekte der körpereigenen Substanz Histamin aufheben, indem sie die Bindungsstellen des Histamins blockieren. Eines der klassischen Einsatzgebiete der Antihistaminika sind Beschwerden aufgrund einer Allergie. Aber auch bei Nesselsucht, die in den meisten Fällen eine allergieähnliche Reaktion ist, kommen die Medikamente häufig zum Einsatz.
Antikörper (auch Immunglobuline) sind Eiweißmoleküle, die das körpereigene Immunsystem zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Fremdstoffen bildet. Es gibt zahlreiche Arten von Antikörpern, die sich je nach Körperregion unterscheiden können. Sie befinden sich etwa frei im Blut (zum Beispiel IgG und IgM), im Speichel (zum Beispiel IgA) oder in Zellen (zum Beispiel IgE in Mastzellen). Die Medizin nutzt Antikörper, um Krankheiten zu diagnostizieren, als Therapie beispielsweise bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen und als Krankheitsprävention in Form von Impfungen.
Eine krankhafte Reaktion des Immunsystems auf körpereigene Substanzen.
Autoreaktivität bezeichnet die Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte körpereigene Stoffe. Dabei werden gegen diese Stoffe gerichtete Antikörper (Autoantikörper) gebildet. Diese Autoantikörper greifen dann die körpereigenen Substanzen an, als wären sie bedrohliche Eindringlinge – der Körper bekämpft sich selbst.
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Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
Der BSG-Wert kann Hinweise auf Entzündungen im Körper geben. Wird eine Blutprobe längere Zeit stehen gelassen, so setzen sich die roten Blutkörperchen ab. Spielt sich im Körper ein entzündlicher Prozess ab, dann geschieht das Absinken beschleunigt.
Bradykinin ist ein Gewebshormon, das unter anderem die Durchlässigkeit der Blutgefäße erhöht. Es ist an der Entstehung von Angioödemen (Hautschwellungen) beteiligt und wirkt ähnlich wie Histamin.
Im Gegensatz zu den akuten, also plötzlich auftretenden Krankheiten, haben chronische Erkrankungen manchmal keinen eindeutig bestimmbaren Ausgangspunkt. Sie entwickeln sich vielmehr schleichend über einen langen Zeitraum. Heilt eine Krankheit nicht aus oder kann keine Krankheitsursache festgestellt und beseitigt werden, kommt es zur sogenannten Chronifizierung.
CRP ist ein Eiweißstoff, dessen Spiegel im Blut bei Infektionen, Entzündungen, aber auch bei Gewebsschäden steigt. Die Höhe des CRP-Anstiegs erlaubt einen Rückschluss auf die Schwere der zugrunde liegenden Krankheit.
Die Fachärzt*innen für Hauterkrankungen sind die richtigen Ansprechpartner*innen, wenn es um chronische Urtikaria, auch Nesselsucht genannt, geht. Patient*innen, die noch keine dermatologische Praxis in ihrer Nähe gefunden haben, können unseren Hautarztfinder ausprobieren.
Die Dermis oder auch Lederhaut ist eine Schicht der Haut, in der Haarwurzeln, Hautdrüsen und Sinneszellen liegen. Gleichzeitig sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in diese Hautschicht eingebettet, um die darüberliegende Oberhaut zu ernähren.
Um die Urtikaria, auch Nesselsucht, zu diagnostizieren, erfolgt zunächst eine gründliche Befragung (Anamnese) und eine Untersuchung. Dazu gehören zum Beispiel ein allgemeines Blutbild und eine Überprüfung, ob unerkannte Infektionen oder chronische Entzündungen vorliegen. Patient*innen können ihr Behandlungsteam unterstützen, indem sie im Vorfeld die Checkliste für das Gespräch ausfüllen und zum Gespräch mitbringen.
Diaminoxidase ist ein Enzym, das Histamin und andere biogene Amine abbauen kann. Ein Mangel an Diaminoxidase kann aufgrund des verminderten Abbaus von Histamin zu einer Histaminunverträglichkeit führen. Siehe auch Histamin-N-Methyltransferase.
Das Erstellen des Differenzialblutbilds ist eine Routineuntersuchung in der medizinischen Labordiagnostik, die eine Erweiterung des kleinen Blutbildes darstellt. Hier werden die verschiedenen weißen Blutkörperchen differenziert und einzeln ausgewertet. Das Differenzialblutbild kann Hinweise auf Infektionen, Entzündungen und Gewebevermehrung (zum Beispiel Tumorbildung) geben.
Sammelbegriff für entzündliche, meist juckende, nicht ansteckende Hauterkrankungen.
Von Erstmanifestation wird gesprochen, wenn eine Erkrankung bei vormals gesunden Personen erstmalig auftritt.
Ein Gen ist der Träger von Erbinformationen und befindet sich in jeder menschlichen Zelle. Es beschreibt einen Abschnitt auf der DNA, der die genetischen Informationen enthält. Damit stellt ein Gen einen bestimmten Code dar, den die Zellen entschlüsseln, um Informationen für den Aufbau von Proteinen zu gewinnen. Verändert sich ein einzelnes Gen, kann es zu einer vererbbaren Erkrankung führen.
Genetische Disposition bezeichnet die vererbte Veranlagung eines Menschen, bestimmte Krankheiten zu entwickeln.
Hautläsionen sind Veränderungen des normalen Hautbildes. Sie können an jedem Körperteil bzw. an jeder Körperregion auftreten und dort kleinere oder größere Hautbereiche abdecken. Die Hautveränderungen können Hautausschlag, mit Eiter gefüllte Bläschen, Blasen, Schwellungen, Verfärbungen, Erhebungen oder jede andere Veränderung in oder auf der Haut sein.
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das die Magenschleimhaut besiedeln kann. Häufig verursacht ein Befall keinerlei Beschwerden. Doch Helicobacter pylori kann Folgeerkrankungen wie Magengeschwüre und bestimmte Formen der Nesselsucht (Infekt-Urtikaria) begünstigen. Laut Schätzungen sind hierzulande 35 % der Bevölkerung betroffen.
Bei Menschen und anderen Säugetieren spielt dieser Botenstoff eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen. Histamin ist an der Abwehr körperfremder Stoffe direkt beteiligt und wird von den Abwehrzellen bei allergischen Reaktionen (zum Beispiel gegen Nahrungsmittel) und Entzündungen ausgeschüttet. Bei einer Entzündungsreaktion bewirkt Histamin unter anderem eine Anschwellung des betroffenen Körpergewebes – die Blut- und Lymphgefäße werden durchlässiger, und Flüssigkeit dringt in das Gewebe.
Immunglobuline E (IgE) sind Eiweiße, die zum Abwehrsystem des Körpers zählen. Sie werden auch IgE-Antikörper genannt und gehören zur großen Familie der Immunglobuline. IgE spielen bei der Entwicklung von Allergien eine bedeutende Rolle. Zusammen mit verschiedenen Abwehrzellen – beispielsweise Mastzellen, spezielle weiße Blutkörperchen – sind sie an der Bekämpfung von Fremdstoffen im Blut beteiligt.
Keratinozyten, die sogenannten Hornzellen, sind Zellen der menschlichen Oberhaut, die die Hornsubstanz Keratin produzieren. Keratin wirkt wasserabweisend und verleiht der Haut Schutz und Stabilität.
Kortison (auch Cortison) ist einerseits ein körpereigenes, lebenswichtiges Hormon. Andererseits ist es eines der bekanntesten Arzneimittel überhaupt, das Entzündungen hemmen kann: Künstlich hergestelltes Kortison wird bei zahlreichen Krankheiten eingesetzt – in Form von Sprays, Augentropfen, Spritzen, Zäpfchen, Tabletten, Salben und Cremes. Kurztherapien sind meist unproblematisch, auf Dauer angewendet treten jedoch oft Nebenwirkungen auf. Bei Nesselsucht wird Kortison nur noch selten zur Akutbehandlung verwendet.
Aufgrund ihrer Wächterfunktion bilden Mastzellen einen wichtigen Bestandteil unseres Immunsystems: Sie kommen im Blut vor und helfen bei der Abwehr von potenziellen Krankheitserregern. Nach deren Eindringen schlagen sie Alarm und schütten sogenannte Botenstoffe aus, um eine Gegenreaktion des Körpers einzuleiten. Bei Allergikern reagieren Mastzellen jedoch auch auf harmlose Substanzen, ebenso bei den pseudoallergischen Reaktionen einiger Nesselsuchtformen. Die dabei ausgelöste erhöhte Ausschüttung von Histamin kann heftiges Jucken hervorrufen.
Das Metabolische Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten und Risikofaktoren: Fettleibigkeit (insbesondere Bauch), Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte zählen dazu.
Erkrankung, die durch eine Infektion mit Pilzen verursacht wird.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) / Antiphlogistika
Entzündungshemmende Medikamente, die bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt werden, unter anderem auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
Plaques sind erhabene flächige Hautveränderungen. Bei Psoriasis schuppen diese Plaques kontinuierlich, bei etwas mehr als der Hälfte der Betroffenen jucken sie auch.
Eine Prädilektionsstelle ist der Körperteil beziehungsweise die Körperregion, an der eine bestimmte Erkrankung oder die Symptome bevorzugt auftreten, wie zum Beispiel die Kniescheiben oder Ellenbogen bei vielen Hauterkrankungen. Die Kenntnis der Prädilektionsstellen einer Erkrankung kann Ärzt*innen bei ihrer Diagnose hilfreich sein.
Lateinische Bezeichnung für das Jucken. Beschreibt eine unangenehme, unter Umständen starke Empfindung der Haut, die ihr Kratzen provoziert. Oft ist Jucken auch Symptom für eine Erkrankung und kann daher chronisch und sehr belastend sein.
Pseudoallergien lösen die gleichen Beschwerden wie echte Allergien aus, doch die Ursachen unterscheiden sich: Das Immunsystem ist bei Pseudoallergien nicht beteiligt. Im Blut lassen sich keine allergiespezifischen IgE-Antikörper nachweisen, auch klassische Allergiehauttests fallen negativ aus. Die Diagnose dieser allergieähnlichen Intoleranzen ist oft langwierig. Mögliche Auslöser (Pseudoallergene) sind Arzneimittel sowie Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe in Lebensmitteln.
Der Begriff Remission bezeichnet eine dauernde oder nur vorübergehende Abschwächung der Symptome, ohne dass eine Heilung eintritt.
Streptokokken sind Bakterien, von denen einzelne Arten Krankheiten wie Hals- und Mandelentzündungen sowie Scharlach auslösen können. Solche Infektionen können Symptome der chronischen Nesselsucht verstärken. Wird eine Streptokokken-Infektion mit Hautausschlag begleitet oder der Ausschlag tritt kurz danach auf, kann das eine Urtikaria sein.
Die Subcutis (lateinischer Fachbegriff für Unterhaut) bildet die unterste Hautschicht, die unterhalb der Epidermis (Oberhaut) und Dermis (Lederhaut) liegt und die Haut mit darunterliegenden Strukturen verbindet. Bei der Bildung von Angioödemen (krankhaften Schwellungen), zum Beispiel bei einer Nesselsucht, kommt es in der Subcutis zu Flüssigkeitseinlagerungen.
Leider ist Urtikaria zum heutigen Stand noch nicht heilbar. Das Gute ist: Mit einer entsprechenden Therapie ist die Erkrankung gut kontrollierbar. Das Ziel ist die komplette Freiheit von Symptomen.
Eine systemische Krankheit betrifft den ganzen Körper, also das gesamte „System“. Typische Beispiele sind Diabetes mellitus und rheumatische Erkrankungen. Aber auch Nesselsucht zählt dazu (und gilt nicht als Hautkrankheit), da trotz der auffälligen Hautsymptome auch andere Körperregionen betroffen sein können.
Konsequentes Befolgen der ärztlichen Ratschläge und Einhalten der medikamentösen Therapie.
Bei jeder medizinischen Behandlung gibt es ein Therapieziel – was soll erreicht werden? Das oberste Therapieziel bei Urtikaria ist die Symptomfreiheit. Wird eine Urtikaria gar nicht oder nur ungenügend kontrolliert, kann die Erkrankung zu Beeinträchtigungen im Alltag führen. Betroffene sollten mit ihrem Behandlungsteam über mögliche Therapieoptionen sprechen.
Mithilfe des Urtikariakontrolltests können Betroffene den Zustand ihrer Erkrankung überprüfen und zusammen mit ihrem Behandlungsteam besprechen, ob es Optimierungsbedarf gibt.
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