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Die Urtikaria-Formen sind vielfältig. Grundlegend lassen sich drei Hauptformen unterscheiden: die akute Urtikaria (auch akute spontane Urtikaria genannt), die chronische spontane Urtikaria sowie die chronische induzierbare Urtikaria. Die beiden zuerst genannten Urtikaria-Formen beginnen, wie der Name bereits vermuten lässt, spontan. Ein Auslöser ist nicht bekannt. Die chronische induzierbare Urtikaria lässt sich z.B. durch bestimmte physikalische Reize auslösen. Zu diesen Reizen zählen Druck, Kälte, Wärme, Kratzen und Reiben, Licht und körperliche Anstrengung. Je nach Art des auslösenden Reizes werden weitere Unterformen der Urtikaria unterschieden. Es gibt auch Mischformen, bei denen verschiedene Reize die Symptome auslösen können.

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Akute Urtikaria

Bei der akuten Urtikaria treten die Beschwerden wie aus heiterem Himmel auf. Diese Urtikaria-Form ist am häufigsten. Etwa jeder vierte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens einmal eine akute Urtikaria.1 Glücklicherweise verschwinden die typischen Beschwerden wie Quaddelbildung, Hautrötung und Juckreiz innerhalb weniger Tage bis Wochen wieder. Im Nachhinein kann häufig eine Ursache gefunden werden. Die akute Urtikaria kann zum Beispiel durch einen Infekt oder die Einnahme eines Medikamentes ausgelöst worden sein. In manchen Fällen bleibt die Ursache jedoch unklar.

Akute Urtikaria: Junge Frau kratzt sich an der Schulter
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Chronische spontane Urtikaria
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Chronische spontane Urtikaria

Dauern die Beschwerden der spontanen Urtikaria länger als sechs Wochen oder treten sie über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder auf, spricht man von einer chronischen spontanen Urtikaria. Bei dieser Urtikaria-Form können die Symptome täglich, wöchentlich oder auch seltener auftreten. Besonders tückisch an dieser spontanen Variante der chronischen Urtikaria ist, dass sie jederzeit ohne Vorankündigung auftreten und die Lebensqualität einschränken kann. Ein Auslöser kann oft schwer oder gar nicht gefunden werden. Es stehen jedoch Therapien zur Verfügung, um die Symptome der Nesselsucht soweit einzudämmen, dass die Erkrankten beschwerdefrei leben können.

Im Rahmen der fokussierten Suche nach einem möglichen Auslöser empfiehlt sich eine Abklärung möglicher Entzündungsherde beim Zahnarzt, Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Gynäkologen.

Chronische induzierbare Urtikaria

Die chronische induzierbare Urtikaria wird in den meisten Fällen durch physikalische Reize ausgelöst, etwa Druck, Reibung, Kälte oder Sonne. Bei einigen Patienten mit dieser Urtikaria-Form werden Quaddeln, Rötung und Schwellung durch einen einzelnen Reiz ausgelöst, bei anderen gibt es verschiedene Ursachen.2 Die Symptome lassen sich durch diese Reize gezielt hervorrufen. Manche Auslöser kann man meiden, andere eher nicht. Wichtig für die Erkrankten ist, dass sie erfahren, wo ihre persönliche Reizschwelle liegt. Nachfolgend die verschiedenen Formen der physikalischen Urtikaria:3

  • Kälteurtikaria
    Diese Form der chronischen induzierbaren Urtikaria wird durch Kälte hervorgerufen, beispielsweise durch Barfußlaufen auf kalten Fliesen oder das Anfassen kalter Flaschen aus dem Kühlschrank. Beim spezialisierten Hautarzt kann mit einem Test herausgefunden werden, ob die Urtikaria durch den Kältereiz ausgelöst wird und wo die Schwellentemperatur liegt. Die ist für die Erkrankten wichtig, um beispielsweise Getränke nicht zu stark zu kühlen oder sich bei Außentemperaturen unterhalb der Schwellentemperatur ausreichend warm anzuziehen. Ob die Quaddeln bereits bei einer Temperatur von 20 Grad auftreten oder erst, wenn es kälter als 4 Grad wird, macht im Alltag einen großen Unterschied.
     
  • Druckurtikaria
    Um diese seltene Urtikaria-Form auszulösen, muss Druck auf eine Hautstelle einwirken, beispielsweise durch das Tragen einer schweren Umhängetasche. Die Schwellungen, die durch die Druckeinwirkung ausgelöst werden, entstehen erst nach einigen Stunden tief im Gewebe und werden von einer Rötung begleitet. Bei Verdacht auf eine Druckurtikaria führt der Hautarzt einen Test durch, bei dem ein genormtes Gewicht mit einer münzgroßen Oberfläche für eine Viertelstunde auf eine Hautstelle am Arm oder Oberschenkel drückt. Bei einem positiven Testergebnis entsteht nach einigen Stunden dort, wo das Gewicht auf die Haut eingewirkt hat, eine mit Rötung einhergehende Schwellung.
     
  • Urtikaria factitia
    Reiben und Kratzen sind die Auslöser der Urtikaria factitia, die auch symptomatischer Dermographismus (Hautschrift) genannt wird. Nach Reiben oder Kratzen entstehen Quaddeln, Rötungen und Juckreiz. Bei einigen von dieser Urtikaria-Form Betroffenen reicht das Reiben von Kleidungsstücken oder das Abtrocknen mit einem Frottee-Handtuch, um die Symptome auszulösen. Bei anderen muss man fest kratzen, um die Symptome auszulösen. Die Urtikaria factitia ist eine der häufigsten Urtikaria-Formen.2
     
  • Vibrationsurtikaria
    Bei dieser seltenen Form der Urtikaria werden die Symptome durch Vibration ausgelöst, beispielsweise beim Arbeiten mit einem Presslufthammer oder beim Rasenmähen. Meist sind Angioödeme die vorherrschenden Symptome. Ein Test, ob Vibrationen die Urtikaria auslösen, kann mit einem laufendenden Mixer durchgeführt werden.
     
  • Lichturtikaria
    Die Lichturtikaria wird durch Lichteinwirkung, besonders durch Sonnenlicht ausgelöst. Die dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautpartien reagieren nach wenigen Minuten mit Quaddelbildung, Rötung und Juckreiz. Diese Form der Urtikaria wird auch Sonnenurtikaria oder solare Urtikaria genannt, hat aber mit der Sonnenallergie nichts zu tun. Manche Menschen reagieren auf den sichtbaren Anteil des Sonnenlichts, andere auf die unsichtbaren UV-Strahlen. Ein Test beim Hautarzt hilft die auslösenden Bereiche des Lichtspektrums zu identifizieren. Lichtundurchlässige Kleidung sowie der Einsatz von Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor helfen, die Symptome zu reduzieren.
     
  • Cholinergische Urtikaria
    Diese Form der Urtikaria wird durch Hitze und Schwitzen ausgelöst – beispielsweise durch erhöhte Körpertemperatur und Schweißbildung beim Sport. Die Haut reagiert zuerst mit Juckreiz, anschließend mit kleinen Quaddeln und Rötungen – vor allem am Hals und am Oberkörper. Auch warme Kleidung, ein heißes Bad, scharfe Gewürze und Stress können die Hautreaktion auslösen. Der Arzt kann einen Belastungstest auf einem Fahrradergometer durchführen, bei dem der Patient in die Pedale tritt, bis er zu schwitzen beginnt. Dann muss er noch 20 Minuten schwitzend weiterradeln: Je eher die Symptome auftreten, desto schwerer ist die cholinergische Urtikaria.

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Quellen:

  1. Marcus Maurer et al.: Diagnostik und Therapie der chronischen Urtikaria - was wird von Revision und Aktualisierung der internationalen Leitlinie erwartet? In: Allergo J 2013; 22 (5).
  2. Internetseite des urticaria network e.V. http://www.urtikaria.net/de/formen-der-urtikaria/ueberblick.html. Zugriff am 09.07.2021.
  3. Internetseite des Welt-Urtikaria-Tags. URL: http://urticariaday.org/uber-urtikaria/3-formen-der-urtikaria/. Zugriff am 09.07.2021.

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