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Quaddeln am Körper – was ist die Ursache? Für Patient und Hautarzt gestaltet sich die Suche nach den Nesselsucht-Auslösern und -Ursachen oft schwierig. Zahllose Faktoren kommen infrage, etwa Druck, Kälte und Licht bei der physikalischen Urtikaria, bei anderen Formen aber auch körpereigene Auslöser wie Autoreaktivität, Entzündungsprozesse und Stress. Bei der spontanen Form findet sich meist gar keine Ursache. Hier eine alphabetisch sortierte Übersicht der wichtigsten Nesselsucht-Auslöser.

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Auslöser und Ursachen der Nesselsucht verstehen

Infekt-Urtikaria, Intoleranz-Urtikaria, Druck-Urtikaria, autoreaktive Urtikaria und noch einige mehr: Die verschiedenen Unterformen der Erkrankung unterteilen Mediziner meist nach Auslösern und Ursachen der Nesselsucht.

Diese Herangehensweise hat einen Grund: Wer den oder die persönlichen Nesselsucht-Auslöser identifizieren kann, erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und Linderung der Beschwerden.

Quaddeln am Körper – was ist die Ursache? Für Arzt und Patient gestaltet sich die Auslöser-Suche nicht immer leicht – denn hinter dem Auftreten von Quaddeln, Juckreiz und Angioödemen kann eine riesige Anzahl vielfältigster Auslöser stecken.

Nesselsucht-Auslöser unterscheiden sich – doch die Ursache bleibt gleich

Andererseits gilt: Zwar unterscheiden sich die Auslöser von Patient zu Patient, doch immer liegt den Symptomen als eigentliche Nesselsucht-Ursache die Freisetzung von Histamin durch die Mastzellen des Immunsystems zugrunde.

Für die Betroffenen bedeutet das:

  • Wenn sie gemeinsam mit Ihrem Hautarzt bestimmte Auslöser (siehe Liste unten) identifizieren können, kann das Meiden der jeweiligen Risikofaktoren maßgeblich zum Behandlungserfolg beitragen.
  • Wenn jedoch keine Nesselsucht-Ursachen bestimmt werden können, liegt eine sogenannte spontane Nesselsucht vor. Dann erfolgt – vor allem bei einem chronischen Auftreten – eine medikamentöse Therapie, die die Histamin-Freisetzung im Immunsystem unterdrücken soll.

Anstrengung als Nesselsucht-Auslöser

Körperliche Anstrengung kann eine Nesselsucht auslösen. Zum einen durch eine Erhöhung der Körpertemperatur bei der cholinergischen Urtikaria, zum anderen beim anstrengungsinduzierten allergischen Schock (anstrengungsinduzierte Anaphylaxie). Bei letzterer Form führt der Verzehr eines Allergens, vor allem Weizen, in Kombination mit körperlicher Anstrengung zu einem allergischen Schock, bei dem auch Quaddeln auftreten können.1

Autoreaktivität

Bei der autoreaktiven Urtikaria, einer Unterform der chronischen spontanen Urtikaria, werden die Symptome durch eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems ausgelöst, das plötzlich auf körpereigene Stoffe reagiert. Durch den sogenannten autologen Serumtest lässt sich diese Form der Nesselsucht nachweisen.2

Druck

Länger anhaltender Druck auf ein bestimmtes Hautareal ist der auslösende Reiz bei der Druckurtikaria. Das Tragen einer schweren Sporttasche sowie langes Stehen oder Sitzen auf einem harten Untergrund können beispielsweise die tiefliegenden Schwellungen hervorrufen.3

Histaminintoleranz

Bei der Histaminintoleranz wird durch die Nahrung aufgenommenes Histamin nur unzureichend abgebaut. Häufig ist ein Mangel am Enzym Diaminoxidase (DAO) die Ursache für den ungenügenden Abbau im Dünndarm. Histamin aus Nahrungsmitteln kann die Nesselsuchtsymptome auslösen und verstärken.4

Infekte

Akute Infekte sind eine der häufigeren Ursachen für die akute Urtikaria. Chronische Infekte hingegen können für die Symptome der chronischen spontanen Urtikaria verantwortlich sein. Auslöser für eine Infekturtikaria sind beispielsweise Magenschleimhautentzündungen durch Helicobacter pylori sowie wiederkehrende Entzündungen der Nebenhöhlen, Mandeln und Zahnwurzeln.5

Kälte

Bei der Kälteurtikaria werden die Nesselsucht-Symptome durch Berühren kalter Gegenstände, Laufen auf kalten Fliesen oder kalte Außentemperaturen im Winter ausgelöst. Kalt ist hierbei allerdings relativ, die individuelle Schwellentemperatur kann sehr unterschiedlich sein. Auch Temperaturen über 20 Grad können bei einigen Menschen diese Form der Urtikaria auslösen, was die Lebensqualität der Betroffenen sehr einschränkt.6

Kontaktreaktionen

Bei der sogenannten Kontakt-Urtikaria ist der Hautkontakt mit bestimmten Substanzen die Nesselsucht-Ursache. Infrage kommen:

  • Nahrungsmittel, Pflanzen und pflanzliche Substanzen (wie Alkohol, Brennnessel, Früchte, Gemüse, Käse, Latex, Pollen, Parfüm, Weizenmehl)
  • Medikamente und Kosmetika (wie Aspirin, Lebertran, Menthol)
  • manche Industriestoffe und Metalle (wie Ammoniak, Nickel, Platinverbindungen)
  • tierische Stoffe (wie Insektengifte, Haare, Blutserum, Speichel)
  • Textilien (wie Perlon, Seide, Wolle)

Licht

Bei Rötungen, Juckreiz und Quaddeln am Körper kommen als Ursachen der Nesselsucht auch die Sonne und Leuchtmittel infrage – bei der Lichturtikaria treten die Beschwerden nach Einwirkung von Licht auf die Haut auf. Sowohl Sonnenlicht als auch Kunstlicht kann die Symptome hervorrufen, als Auslöser können die sichtbaren Anteile des Lichts wie auch die unsichtbaren UV-Strahlen wirken. Auf welchen Teil des Lichtspektrums die Betroffenen reagieren, ist sehr unterschiedlich.7

Medikamente

Ein häufiger Auslöser der Nesselsucht sind Medikamente wie zum Beispiel Schmerzmittel, ACE-Hemmer (Blutdrucksenker) und Antibiotika. Nach Absetzen der Medikamente in Absprache mit dem behandelnden Arzt verschwinden Quaddeln und Juckreiz meist rasch von selbst.5

Nahrungsmittelzusatzstoffe

Farbstoffe, Aromastoffe und Konservierungsmittel können Auslöser für eine Urtikaria sein. Da die Zahl der erlaubten Zusatzstoffe sehr groß ist, kann es hilfreich sein, bei Auftreten von Nesselsucht-Symptomen ein Ernährungstagebuch zu führen, um den möglichen spezifischen Auslösern auf die Spur zu kommen.8

Organische Ursachen und Auslöser der Nesselsucht

Auch organische Ursachen der Nesselsucht wie eine Nebennierenschwäche, bei der der Körper zu wenig Cortisol produziert, oder eine Schilddrüsenüberfunktion können für die Nesselsucht verantwortlich sein.

Pseudoallergien

Unter Pseudoallergien versteht man Unverträglichkeitsreaktionen, die einer Allergie sehr ähneln, ohne dass die typische immunologische Reaktion nachgewiesen werden kann. Solche Reaktionen gibt es beispielsweise auf Nahrungsmittel. Da sich diese Reaktionen nicht im Labor nachweisen lassen, gelingt der Nachweis nur durch eine mehrwöchige Auslassdiät mit anschließender Provokation durch erneuten Verzehr der verdächtigen Nahrungsmittel.9

Nesselsucht und Pseudoallergien
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Reibung

Die Urtikaria factitia wird durch Reiben oder Kratzen auf der Haut hervorgerufen. Diese Unterform der physikalischen Urtikaria kann jederzeit durch Kratzen oder „Schreiben“ mit einem stumpfen Gegenstand auf der Haut ausgelöst werden. Aus diesem Grund wird die Erkrankung auch urtikarieller Dermographismus genannt.10

Röntgenstrahlen

In einigen selten auftretenden Fällen lösen Röntgenuntersuchungen eine Nesselsucht aus.

Scharfes Essen und Gewürze

Pikante Gewürze und Lebensmittel wie Chili können die Körpertemperatur erhöhen und bei Menschen mit cholinergischer Nesselsucht einen Krankheitsschub hervorrufen. In manchen Fällen liegt aber auch eine Unverträglichkeit vor, wenn der Körper auf bestimmte scharfe Gewürze mit Quaddeln und Juckreiz reagiert.

Stress

Stress als Nesselsucht-Ursache? Psychische Belastungen gelten als Auslöser der sogenannten stressinduzierten chronischen Urtikaria. Aber auch die cholinergische Urtikaria kann durch Stress ausgelöst werden, wenn es stressbedingt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur kommt.1

Versteckte Entzündungsherde (Foci)

Der chronischen spontanen Urtikaria können versteckte Entzündungsherde zugrunde liegen. Häufig verursachen diese Entzündungen keine Symptome am Ort der Entzündung, können aber die Urtikaria-Symptome auslösen. Solche Herde finden sich beispielsweise in den Nasennebenhöhlen, an Zahnwurzeln, an den Mandeln und im Darm. Das Aufspüren dieser Herde ist häufig schwierig, da sie eben keine lokalen Symptome hervorrufen.11

Vibration

Bei manchen Menschen sind Arbeiten mit einem Presslufthammer oder Rasenmäher die auslösenden Ursachen der Nesselsucht. Dann ruft die damit einhergehende Vibration meist tiefliegende Schwellungen hervor. Die Vibrationsurtikaria geht nicht immer mit Quaddelbildung einher – die Angioödeme hingegen sind charakteristisch für diese Form der Urtikaria.12

Wärme

Wärme ist der auslösende Faktor bei der cholinergischen Urtikaria, die aus diesem Grund auch Wärmeurtikaria genannt wird. Ob die Wärme passiv von außen einwirkt oder durch körperliche Belastung hervorgerufen wird, spielt keine Rolle.1

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Quellen:

  1. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtikaria cholinergische 
  2. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtikaria autoreaktive
  3. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtikaria Druckurtikaria
  4. Website des IMD Labor Berlin-Potsdam: Histaminintoleranz. URL: https://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/nahrungsmittelunvertraeglichkeiten/histaminintoleranz.html. Zugriff am 09.07.2021.
  5. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtikaria akute spontane
  6. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Kälteurtikaria
  7. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Lichturtikaria
  8. Website Urticaiaday.org; Ernährung - Urticaria Day 2019. URL: https://urticariaday.org/urticaria-day-2021/uber-urtikaria/ernahrung/ Zugriff am 09.07.2021.
  9. Website des Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V.: Urtikaria und Ernährung. URL: http://www.daab.de/haut/urtikaria-und-ernaehrung/. Zugriff am 09.07.2021.
  10. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urticaria factitia
  11. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtikaria chronische
  12. Prof. Dr. med. Peter Altmeyer: Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin: Urtica

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