Bei einem Hautausschlag (Exanthem) tritt häufig Juckreiz als Begleitsymptom auf. Als Ursache kommen Allergien, Infektionen und zahlreiche Hautkrankheiten infrage – bilden sich zusätzlich Quaddeln, könnte eine Nesselsucht vorliegen. Ein Arztbesuch ist erforderlich, wenn der juckende Hautausschlag nicht von allein wieder verschwindet oder besonders heftig ist. Was lindert den Juckreiz?
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Sie ist unser größtes Organ, fungiert als äußere Schutzhülle und Signalgeber: die Haut. Sind wir gestresst, röten sich unsere Wangen. Bei Angst erbleichen wir.
Ein Hautausschlag (Exanthem) hingegen signalisiert meist einen Prozess im Körperinnern: eine Allergie, Infektion, Abwehrreaktion oder Hautkrankheit.
Typisch für Hautausschlag sind rote Flecken, die häufig von einem unangenehmen Juckreiz (Pruritus) begleitet werden. Andere sichtbare Hautveränderungen (Effloreszenzen) wie Quaddeln (Schwellungen in oberen Hautschichten), Hautauschlag mit Bläschen (flüssigkeitsgefüllte Erhebungen) oder Schuppen (Ansammlungen von Hornzellen der Kopfhaut) können hinzukommen.
Es gilt: Ein juckender Hautausschlag kann zahlreiche Ursachen haben. Wenn als Begleitsymptom Quaddeln auftreten, könnte es sich etwa um Nesselsucht handeln – einer der weltweit häufigsten Hautkrankheiten.

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An Nesselsucht (Urtikaria) erkrankt schätzungsweise jeder vierte Erwachsene mindestens einmal in seinem Leben. An der chronischen Form dieses stark juckenden Hautausschlags leiden in Deutschland aktuell rund 800.000 Menschen.1 Besonders auffällig ist der Hautausschlag im Gesicht, er kann aber auch am gesamten Körper auftreten.
Ein typisches Symptom bilden – neben geröteter Haut und brennendem Juckreiz – Quaddeln. Diese flüssigkeitsgefüllten Erhebungen in den oberen Hautschichten können klein sein wie ein Stecknadelkopf, aber auch groß wie eine Handfläche. Bei einigen Betroffenen bilden sich zusätzlich tiefe Schwellungen (Angioödeme), die durch Flüssigkeitsansammlungen in den unteren Hautschichten hervorgerufen werden.2
Quaddeln treten jedoch nicht ausschließlich bei Nesselsucht auf, sondern beispielsweise auch als Reaktion auf Insektenstiche, Pflanzengifte, bestimmte Nahrungsmittel oder Arzneistoffe.
Juckender Hautausschlag: Weitere mögliche Ursachen
Ein juckender Hautausschlag kann neben Nesselsucht noch zahlreiche weitere Ursachen haben – möglich sind zum Beispiel:
- Infektionen durch Bakterien oder Viren (wie Masern oder Herpes).
- Allergien oder Intoleranzen (etwa gegen Medikamente, Lebensmittel und Insektengifte).
- Andere Hautkrankheiten (wie Neurodermitis oder Schuppenflechte).

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- Bei starken Schwellungen, Schmerzen oder extremem Juckreiz.
- Bei Fieber, Atemnot oder anderen Begleitbeschwerden.
- Bei plötzlichen und besonders heftigen Symptomen.
- Bei Hautveränderungen, die sich zwar nicht schnell, aber immer weiter ausbreiten.
- Bei Unklarheit über die Auslöser des Hautausschlags.
- Bei einer ausbleibenden Besserung innerhalb weniger Tage.
- Bei einer fehlenden Besserung trotz ärztlicher Behandlung.
- Bei einem schubweisen Auftreten des Hautausschlags.
- Bei auffälligen Veränderungen der Symptome.
- Bei roten Flecken, die Hautblutungen nahelegen.
- Bei Hautausschlägen, die bei einem Kind auftreten.
Ausschlag mit Juckreiz: Was tun gegen den Juckreiz?
Stark juckende Haut ist für Betroffene eine Qual. Bei harmlosen Hautausschlägen oder während der Wartezeit bis zu einem Arzttermin ist deshalb Selbsthilfe gefragt, um die Juckreiz-Attacken auszuhalten.
Bei akutem Juckreiz können sich Betroffene mit folgenden vier Tipps Linderung verschaffen:
1. Kühlen: Mit einem kühlenden Umschlag, etwa einem kalten Waschlappen, kann ein juckender Hautausschlag kurzfristig gelindert werden. Eine wohltuende Wirkung erzielen auch Eisbeutel, die allerdings keinesfalls direkt auf die Haut gelegt werden sollten, oder eine Dusche mit kaltem Wasser. In der Apotheke sind spezielle Kühlgels erhältlich, die den Juckreiz abschwächen.

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2. Nicht kratzen: Ein Hautausschlag kann sich durch starkes oder ständiges Kratzen verschlimmern. Der Juckreiz nimmt durch das Kratzen meist sogar zu, außerdem können Krankheitserreger in die zerkratzte Haut eindringen und eine Sekundärinfektion auslösen. Wer es gar nicht aushält, sollte vorsichtig reiben, zwicken oder klopfen.

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3. Fingernägel kurz schneiden: Da sich Betroffene auch unbewusst kratzen, etwa im Schlaf, sollten sie ihre Fingernägel stets kurz schneiden. Das verhindert Kratzschäden der Haut. Alternativ können nachts auch weiche Baumwollhandschuhe getragen werden.

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4. Nicht heiß baden oder duschen: Heiße Bäder und Duschen belasten die erkrankte Haut zusätzlich. Betroffene sollten sich stattdessen mit kühlem oder lauwarmem Wasser waschen – und ihre Haut ausschließlich mit pH-neutralen Waschlotionen reinigen.

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Was tun gegen den Juckreiz?
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Quellen:
- Internetseite des UNEV - urticaria network e. V. URL: http://www.urtikaria.net/. Zugriff am 09.07.2021.
- Internetseite des UNEV - urticaria network e. V.: Alarmierende Anzeichen. URL: http://www.urtikaria.net/de/ueber-urtikaria/symptome.html. Zugriff am 09.07.2021.