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Das starke Jucken kann dazu führen, dass du nachts schlecht schläfst und dich tagsüber schlecht konzentrieren kannst. Die unvermittelt auftretenden Hautsymptome wirken sich massiv auf dein Privat- und Berufsleben aus, denn sie verunsichern dich. Sind die Belastungen zu stark, ziehst du dich unter Umständen mehr und mehr zurück. Deshalb ist die Beurteilung deiner Lebensqualität bei Nesselsucht ein wichtiger Faktor für deine Behandlung. 

Inhaltsverzeichnis:

Warum die Lebensqualität bei Urtikaria messen?

Eine hohe Lebensqualität? Für die meisten Menschen bedeutet das, dass sie so leben können, wie sie es sich wünschen. Dazu gehören beruflicher Erfolg, ein gewisser Wohlstand, Selbstverwirklichung, Zeit für Familie, Freunde, Hobbys – und vor allen anderen Dingen: Gesundheit. 

Denn das körperliche und psychische Befinden hat wohl den größten Einfluss auf unser tägliches Leben. 

Menschen mit chronischer Urtikaria leiden unter – meist heftigem – Jucken. Oft tagelang. Und besonders in der Nacht. Das ist zwar nicht lebensbedrohlich, aber in manchen Fällen beeinträchtigt Nesselsucht die Lebensqualität massiv. 

Doch wie stark genau schränkt die Erkrankung den Alltag ein? Und wie lässt sich die individuelle Lebensqualität messen? 

Menschen laufen Hand in Hand aus dem Meer an den Strand.
AdobeStock_86207032/Rawpixel.com

Wie schwer die körperlichen Beschwerden sind und wie erfolgreich sie therapiert werden, messen Ärzt*innen zumeist mithilfe des Urtikaria-Aktivitätsscores (UAS) und des Urtikariakontrolltests (UCT).

Eine objektive Messung der individuellen Lebensqualität bei Nesselsucht ist zwar nicht möglich. Doch die Ergebnisse dieser Tests helfen den Ärzt*innen dabei, die Schwere der Erkrankung exakter zu bestimmen und – bei regelmäßigen Messwiederholungen – auch den Erfolg einer Behandlung zu dokumentieren.

Wie erfolgreich ist deine Therapie? 

Überprüfe mit dem Urtikariakontrolltest (engl. Urticaria Control Test, UCT), wie gut deine Erkrankung kontrolliert ist. 

Jucken bis zur Depression: So greift Nesselsucht in die Lebensqualität ein

Wenn du an einer chronischen Urtikaria leidest, hast du regelmäßig rötlich-erhabene Hautausschläge (Quaddeln) und oft auch tiefe, schmerzhafte Angioödeme, die Augenlider, Lippen oder Hände anschwellen lassen.1 

Besonders belastend empfinden viele Menschen mit Nesselsucht die Quaddeln, die mit einem starken Jucken und Brennen einhergehen. Da Betroffene ein ständiges Kratzverlangen empfinden, leidet ihre Konzentrationsfähigkeit. Nachts fällt das Schlafen schwer, am Tag macht sich der Schlafmangel bemerkbar.2 Da die Beschwerden meist urplötzlich auftreten, lassen sich Termine nicht immer einhalten und Aktivitäten nicht verlässlich planen.

Illustration einer Frau, die sich am Arm kratzt.
Novartis

Für das Privat- und Berufsleben ergeben sich daraus negative Folgen: Die psychische Beanspruchung und der Rückzug von Familie und Freunden, die durch die chronische Urtikaria hervorgerufen werden, sind laut Studien mit den Auswirkungen koronarer Herzerkrankungen vergleichbar.1

Depressionen und Angstattacken sind typische psychische Begleiterkrankungen der Nesselsucht.1,3 Viele Lebenssituationen stellen für Menschen, die unter Nesselsucht leiden, eine echte Herausforderung dar – zum Beispiel soziale Kontakte, etwa zu Freund*innen und Arbeitskolleg*innen, aber auch die Beziehung zum*zur Partner*in. 

Isolation und Einsamkeit können die Folge einer chronischen Nesselsucht sein. Damit es nicht dazu kommt, sollten Menschen mit Nesselsucht und Angehörige, Partner*in und Freund*innen miteinander offen über die Auswirkungen der Erkrankung sprechen. 

Wenn deine Lebensqualität durch die Nesselsucht derart beeinträchtigt ist, sprich mit deinem*deiner Ärzt*in darüber, welchen zusätzlichen Behandlungsschritte möglich sind.

Wenn Nesselsucht die Beziehung belastet

Auch in einer Beziehung können die Nesselsuchtsymptome zu einer Belastungsprobe werden. Gerade im intimen Kontakt kommt es womöglich zu Schamgefühlen und Ängsten – die Betroffenen fühlen sich unwohl in ihrer Haut, sind unter Umständen berührungsempfindlich und meiden den Körperkontakt mit dem*der Partner*in. 

Auf der anderen Seite sind auch die Partner*innen der Betroffenen oft verunsichert und manchmal überfordert mit dem Befinden der an Nesselsucht erkrankten Person.  

Diese Aspekte beeinträchtigen die Partnerschaft und eine eventuelle Familienplanung. Hier hilft nur das offene Gespräch, um Vorurteile, Schamgefühle und Unwohlsein im Kontakt mit dem*der Partner*in zu vermeiden. 

Eine Frau mit nachdenklichem Blick sitzt mit einigem Abstand neben einem Mann, der nur unscharf zu erkennen ist.
AdobeStock_53901662_pikselstock

Das Therapieziel heißt Symptomfreiheit

Weil Nesselsucht deine Lebensqualität so stark beeinträchtigen kann, heißt das oberste Therapieziel Symptomfreiheit. Dafür gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten – es lohnt sich auch für Betroffene, denen bisherige Therapien nicht geholfen haben, sich von einem*einer auf Nesselsucht spezialisierten Hautärzt*in beraten zu lassen.1 

Wenn beispielsweise Antihistaminika nicht helfen, besprich mit deinem*deiner Hautärzt*in, welche weiteren Therapieoptionen für dich infrage kommen. 

Eine Frau in einem weißen Kittel bespricht mit einer anderen Frau ein Dokument.
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Hilfe bei
Nesselsucht

Links zu Fachzentren, Selbsthilfegruppen & Studien.

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Dermatolog*innen in deiner Nähe

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Eine Person tippt auf das Display eines Tablets.
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Eine junge Frau hält einen Stift in der Hand.
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Quellen (zum Aufklappen hier klicken)

  1. Zuberbier et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028). https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-028l_S3_Klassifikation-Diagnostik-Therapie-Urtikaria_2022-04.pdf. Zugriff am 31.07.2023. 
  2. Yang HY, Sun CC, Wu YC, Wang JD. Stress, insomnia, and chronic idiopathic urticaria -a case-control study. J Formos Med Assoc. (2005) 104:254–63. 
  3. Tzur Bitan D, Berzin D, Cohen A. The association of chronic spontaneous urticaria (CSU) with anxiety and depression: a nationwide cohort study. In: Arch Dermatol Res. 2021;313(1):33-39.