Eine chronische Urtikaria beeinträchtigt die Lebensqualität massiv – trotzdem lassen sich nur ungefähr 40 Prozent aller Betroffenen von einem Arzt behandeln, die Mehrheit hat die Hoffnung auf eine erfolgreiche Therapie aufgegeben.2 Und das, obwohl immer effektivere Behandlungsoptionen verfügbar sind – das offizielle Therapieziel lautet laut Urtikaria-Leitlinie „Symptomfreiheit“.
Der starke Juckreiz führt bei vielen Menschen mit Urtikaria dazu, dass sie nachts schlecht schlafen und sich tagsüber schlecht konzentrieren können. Die Krankheit wirkt sich massiv auf das Privat- und Berufsleben aus.
Die Beeinträchtigung der Lebensqualität ist laut Studien mit den Auswirkungen der koronaren Herzkrankheit vergleichbar.1 Die wichtigste Gegenmaßnahme ist die richtige Behandlung – da der Therapiefortschritt stetig weitergeht, sollten Betroffene ihren Hautarzt ansprechen.
Eine hohe Lebensqualität? Für die meisten Menschen bedeutet das, dass sie so leben können, wie sie es sich wünschen. Dazu gehören beruflicher Erfolg, ein gewisser Wohlstand, Selbstverwirklichung, Zeit für Familie, Freunde, Hobbys – und vor allen anderen Dingen: Gesundheit.
Denn das körperliche und psychische Befinden hat wohl den größten Einfluss auf unser tägliches Leben.
Menschen mit chronischer Urtikaria leiden unter heftigem Juckreiz. Oft tagelang. Zwar ist die Erkrankung für sie nicht lebensbedrohlich, aber sie beeinträchtigt ihre Lebensqualität massiv.
Doch wie stark genau schränkt die Hauterkrankung den Alltag ein? Und wie lässt sich die individuelle Lebensqualität messen?
Wie schwer die körperlichen Beschwerden sind und wie erfolgreich sie therapiert werden, messen Ärzte meist mithilfe des Urtikaria-Aktivitätsscores (UAS) und des Urtikaria-Kontrolltests (UCT)

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Um die Lebensqualität von Nesselsucht-Patienten zu ermitteln, verwenden Hautärzte spezielle international anerkannte wissenschaftliche Messverfahren. Verbreitet ist der Dermatologische Lebensqualitäts-Index (DLQI), der aus einem Fragenkatalog besteht und nach einem Punktesystem den Schweregrad der Hauterkrankung bestimmt.
Eine objektive Messung der individuellen Lebensqualität ist zwar nicht möglich. Doch die Ergebnisse helfen den Ärzten dabei, die Schwere der Erkrankung exakter zu bestimmen und – bei regelmäßigen Messwiederholungen – auch den Erfolg einer Behandlung zu dokumentieren.
Jucken bis zur Depression: So greift Urtikaria in die Lebensqualität ein
Wer an einer chronischen Urtikaria leidet, hat regelmäßig rötlich-erhabene Hautausschläge und oft auch tiefe, schmerzhafte Hautschwellungen (Angioödeme), die Augenlider, Lippen oder Hände dick werden lassen.
Besonders quälend empfinden viele Menschen mit Nesselsucht die Quaddeln, die mit einem unerträglichen Juckreiz und Brennen einhergehen.
Da Betroffene ein ständiges Kratzverlangen empfinden, leidet ihre Konzentrationsfähigkeit. Nachts fällt das Schlafen schwer, am Tag macht sich der Schlafmangel bemerkbar. Da die Beschwerden meist urplötzlich auftreten, lassen sich Termine nicht einhalten und Aktivitäten nicht planen.
Für das Privat- und Berufsleben ergeben sich daraus negative Folgen: Die psychische Beanspruchung und das Zurückziehen von Familie und Freunden, die chronische Nesselsucht hervorruft, sind laut Studien mit den Auswirkungen der koronaren Herzerkrankung vergleichbar.1
Depressionen und Angstattacken sind typische psychische Begleiterkrankungen der Nesselsucht.

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Was können Menschen mit Urtikaria der massiven Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität entgegensetzen? Die Studien liefern eine eindeutige Antwort: Die konsequente Behandlung beim Hautarzt hilft am zuverlässigsten.
Wenn die Beschwerden zurückgehen, schwinden auch die psychischen Belastungen. Da viele Nesselsucht-Patienten mit vergangenen Therapieergebnissen unzufrieden sind, befinden sich allerdings laut einer Online-Patientenumfrage nur 40 Prozent der Urtikaria-Patienten in ärztlicher Behandlung.2
Dabei gibt es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten – es lohnt sich auch für Betroffene, denen bisherige Therapien nicht geholfen haben, sich von einem auf Nesselsucht spezialisierten Hautarzt beraten zu lassen.3
Wenn beispielsweise Antihistaminika nicht helfen, besprechen Sie mit Ihrem Hautarzt, welche weiteren Therapieoptionen infrage kommen.

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Wenn die Haut plötzlich juckt und Quaddeln bildet.
Quellen:
- O’Donnel BF et al. The impact of chronic urticaria on the quality of life. Br J Dermatol 1997;136: 197-201.
- M. Maurer, P. Staubach, U. Raap et al.: ATTENTUS, a German online survey of chronic urticaria patients highlighting the burden of disease, unmet needs and real-life clinical practice. In: British Journal of 3 3 Dermatology, 2015 Sep 25. doi: 10.1111/bjd.14203.
- Patientenleitlinie Urtikaria des Global Allergy and Asthma European Network (GA2LEN). http://urticariaday.org/uber-urtikaria/patientenleitlinie-urtikaria/. Zugriff am 09.07.2021.