Der Hautarzt kann die autoreaktive Urtikaria mit dem sogenannten autologen Serumtest von anderen Urtikaria-Formen unterscheiden.1 Dieser Test mit patienteneigenem Blut-Serum ist einfach durchzuführen und gibt erste Hinweise auf die autoreaktive Form der Nesselsucht.
Mit dem autologen Serumtest kann der Hautarzt eine autoreaktive Urtikaria nachweisen, bei der das Immunsystem auf körpereigene Stoffe reagiert und dadurch Quaddeln und Juckreiz hervorruft.
Dem Patienten wird bei dem etwa 30-minütigem autologen Serumtest zunächst Blut entnommen. Das daraus gewonnene Serum wird anschließend in die Haut am Unterarm injiziert – wenn sich nun Quaddeln bilden, liegt eine autoreaktive Nesselsucht-Form vor.
Grundlage für die erfolgreiche Behandlung der chronischen Urtikaria ist die Abklärung der möglichen Auslöser. Die autoreaktive Urtikaria lässt sich mit dem autologen Serumtest (ASST = „autologous serum skin test“) relativ einfach nachweisen.
Zur Durchführung des autologen Serumtests wird dem Patienten etwas Blut entnommen und im Anschluss zentrifugiert, um Serum zu gewinnen. Der Hautarzt injiziert eine kleine Menge des so gewonnenen Serums in die Unterarm-Haut des Patienten.
Um die Reaktion auf das autologe Serum später exakt beurteilen zu können, wird zusätzlich zur Kontrolle etwas Kochsalzlösung und etwas Histamin einige Zentimeter vom Serum entfernt injiziert.
Eine halbe Stunde nach der Injektion kann das Ergebnis des autologen Serumtests abgelesen werden: Wenn am Injektionsort des autologen Serums eine Quaddel entstanden ist, deren Durchmesser mindestens 1,5 Millimeter beträgt, gilt die autoreaktive Urtikaria als nachgewiesen.2

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Da sowohl Autoantikörper gegen Immunglobulin E (IgE) als auch Autoantikörper gegen den IgE-Rezeptor FcƐRI die Urtikaria auslösen können, erfolgen noch weitere Nachweisverfahren, um genau festzustellen, welcher Autoantikörpertyp die Urtikaria auslösen.1
Es gibt erste Hinweise darauf, dass Patienten mit chronischer Urtikaria und einem positiven autologen Serumtest häufiger unter Angioödemen leiden und höhere Dosen Antihistaminika zur Behandlung benötigen als Patienten mit chronischer Urtikaria, bei denen der autologe Serumtest negativ ausfällt.3,4,5

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Quellen:
- Maurer M, Metz M, Magerl M, Siebenhaar F, Staubach P: Autoreactive urticaria and autoimmune urticaria. Hautarzt 2004; 55: 350–6.
- Sabroe RA, Grattan CEH, Francis DM et al. (1999) The autologous serum skin test: a screening test for autoantibodies in chronic idiopathic urticaria. Br J Dermatol140: 446–452.
- Nettis E, Dambra P, D’Oronzio L et al. (2002) Reactivity to autologous serum skin test and clinical features in chronic idiopathic urticaria. Clin Dermatol 27: 29–31.
- Bakos N, Hillander M (2003) Comparison of chronic autoimmune urticaria with chronic idiopathic urticaria. Int J Dermatol 42:613–615.
- Maurer M (2003) Chronic urticaria – new diagnostic findings and therapeutic implications. JEADV 17: 10A.
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