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Therapieziel bei chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ist die komplette Krankheitskontrolle, also das Erreichen vollständiger dauerhafter Beschwerdefreiheit, bis die Krankheit von selbst endet. Lassen sich die identifizierten Auslöser (bei chronischer induzierbarer Urtikaria) nur unzureichend vermeiden oder sind keine bekannt (bei chronischer spontaner Urtikaria), ist der nächste Schritt, deine chronische Nesselsucht mit Medikamenten zu behandeln.1

Inhaltsverzeichnis:

Was sind Antihistaminika und wann werden Sie eingesetzt?

Nesselsucht (Urtikaria) wird durch eine erhöhte Ausschüttung von Botenstoffen, vor allem Histamin, insbesondere durch die Mastzellen verursacht.1 Wenn sich bei dir keine Auslöser identifizieren lassen oder du identifizierte Auslöser nicht im ausreichenden Maß vermeiden kannst, ist der nächste Schritt eine medikamentöse Behandlung, mit dem Ziel, dass du frei von Symptomen bist. Den Erfolg der Therapie überprüfst du kontinuierlich gemeinsam mit deiner*deinem Ärzt*in. Hierzu bietet sich der Urtikariakontrolltest an, ein zertifizierter Fragebogen, um die Krankheitsaktivität zu erfassen.1 Die CRUSE Control App, ein elektronisches Urtikaria-Tagebuch für dein Smartphone oder Tablet, ist eine weitere Möglichkeit.

Die Behandlung, sowohl die Auslöservermeidung (falls eine chronische induzierbare Urtikaria vorliegt) als auch die medikamentöse Therapie, sollte so lange erfolgen, bis eine vollständige Remission der Urtikaria erfolgt. Darunter versteht man das komplette Verschwinden der Erkrankung.

Illustration von Antihistaminika mit den Wörtern: Histamin und Blocker.

Um das zu erreichen, sollte die Behandlung der Urtikaria mit Medikamenten bis zu diesem Punkt kontinuierlich erfolgen, also als Dauertherapie und nicht als Bedarfstherapie. Wichtig ist, die Therapie alle 3 bis 6 Monate ärztlich überprüfen zu lassen.1

Bei Nesselsucht sind Medikamente der ersten Wahl Antihistaminika. Sie hemmen die Histaminwirkung, indem sie die Histaminrezeptoren blockieren.2 Diese reaktive Behandlung am Histamin ist bei etwa der Hälfte aller Betroffenen als Behandlung ausreichend wirksam. Ob der*die Patient*in auf Antihistaminika anspricht, ist meist bereits nach zwei- bis vierwöchiger Therapie klar. Für Patient*innen, die in dieser Zeit auf die Antihistaminika-Therapie unzureichend ansprechen, stehen weitere Therapieoption, z. B. sogenannte Biologika, zur Verfügung.1 Sprich das bei deinem nächsten Arzttermin an, wenn deine Beschwerden anhalten.

Antihistaminika nimmst du als Tabletten ein. Bei den Antihistaminika der zweiten Generation, die aktuell eingesetzt werden, treten Nebenwirkungen wie z. B. Müdigkeit, deutlich seltener auf als bei den ursprünglichen Antihistaminika.1 Wenn der*die Ärzt*in dir Antihistaminika verschreibt, solltest du dich strikt an den Therapieplan halten. Das bedeutet vor allem, dass du die Medikamente gegen die Nesselsucht regelmäßig nimmst, auch in symptomfreien Phasen.

Welche weiteren Medikamente können bei Nesselsucht eingesetzt werden?

Bei akuten schweren Schüben kann kurzzeitig als Notfalltherapie eine Behandlung mit hoch dosierten kortisonhaltigen Präparaten in Tablettenform (systemischen Kortikoiden, OCS) erfolgen. Eine langfristige Gabe von OCS ist aber aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate nicht ratsam.1

Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen weltweit forschen an neuen Methoden, um Nesselsucht mit Medikamenten noch besser behandeln zu können. Momentan steht als Therapieoption bereits auch die Verwendung von Biologika für die Behandlung von Nesselsucht zur Verfügung, wenn Antihistaminika nicht den gewünschten Erfolg (Symptomfreiheit) zeigen.1 Diese Medikamente setzen gezielt an und können Fehlreaktionen wie die erhöhte Histaminausschüttung bei Nesselsucht unterbinden oder zumindest vermindern. Sprich das bei deinem nächsten Arzttermin an, wenn deine Symptome anhalten.

Illustration verschiedener Medikamente.

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Quellen (zum Aufklappen hier klicken)

  1. Zuberbier et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria, adaptiert von der internationalen S3-Leitlinie, 2022. AWMF-Leitlinienregister (013-028). https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-028l_S3_Klassifikation-Diagnostik-Therapie-Urtikaria_2022-04.pdf. Zugriff am 31.07.2023.
  2. Antihistaminika - Wirkung von Antihistaminika, Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München. URL: https://www.allergieinformationsdienst.de/therapie/medikamente/antihistaminika.html. Zugriff am 31.07.2023.