Die Infekt-Urtikaria ist eine Form der Nesselsucht, bei der entzündliche Prozesse im Körper für ständige Hautausschläge sorgen. So können beispielsweise Infekte des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, des Darms oder der Zähne die Entstehung von Quaddeln, Schwellungen und Juckreiz auslösen. Mit rund 40 Prozent stellen entzündliche Prozesse im Körper den häufigsten Auslöser einer akuten Urtikaria bei Erwachsenen dar. Bei Kindern liegt sogar bei bis zu 80 Prozent aller akuten Nesselsucht-Erkrankungen eine Infekt-Urtikaria vor. Nach einer erfolgreichen Therapie des Infekts verschwindet auch der Hautausschlag wieder. Aber: Nicht nur eine Infekt-Urtikaria löst chronische Nesselsucht aus, auch Intoleranzen gegen Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe kommen als Auslöser infrage.
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Hier einige Beispiele für Infektionsherde, die als Auslöser einer Infekt-Urtikaria in unterschiedlichen Bereichen des Körpers vorkommen können:
- Infekte des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
- entzündliche Prozesse durch z. B. unbehandelte Zahnerkrankungen
- Infektionen des Darms, die durch Bakterien, Pilze oder Parasiten
- Besiedlung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori
Ob im konkreten Einzelfall eine Infekt-Urtikaria vorliegt, darüber geben Laborwerte und eingehende körperliche Untersuchungen des Patienten Aufschluss.
Bei einer Infekt-Urtikaria treten die charakteristischen Symptome der Nesselsucht auf: plötzliche Rötungen der Haut und klar umrissene, stark juckende Erhebungen. Diese sogenannten Quaddeln entstehen durch Flüssigkeitsansammlungen in den oberen Hautschichten, die durch die Freisetzung des Gewebshormons Histamin ausgelöst werden. Ein quälender Juckreiz macht den Ausschlag besonders unangenehm.
Die Infekt-Urtikaria kann sowohl akut als auch chronisch (länger als sechs Wochen) auftreten. Mit etwa 40 Prozent sind akute Infekte der häufigste Auslöser einer akuten Urtikaria im Erwachsenenalter. Bei Kindern werden sogar 80 Prozent der akuten Urtikaria durch Infekte ausgelöst.1
Da bei der akuten Infekt-Urtikaria der Bezug zur Infektion offensichtlich ist, wird nach Abklingen des Infekts keine weitere Diagnostik benötigt. Für gewöhnlich klingen die Nesselsucht-Symptome gemeinsam mit dem akuten Infekt ab.

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- Bei der Infekt-Urtikaria steht die Behandlung des auslösenden Infektions- oder Entzündungsherds im Vordergrund. Häufig verschwinden mit Beseitigung des chronischen Infekts auch die Nesselsucht-Symptome.
- Wenn die Behandlung des Infekts die Nesselsucht-Symptome nicht vollständig zum Verschwinden bringt, ist eine symptomatische Behandlung mit Antihistaminika sinnvoll.
- Die Alternativmedizin setzt Symbioselenkung (z. B. Wiederaufbau der geschädigten Darmflora), Eigenbluttherapien, Homöopathie und Akupunktur, zur Behandlung der Nesselsucht-Symptome ein.
- Die Psychosomatik bemüht sich, Zusammenhänge der Nesselsucht mit psychischen Belastungen aufzudecken und stabilisierende Maßnahmen zu ergreifen.
- Welcher Therapieansatz den größten Erfolg verspricht, ist vom individuellen Verlauf der chronischen Urtikaria abhängig.
Quellen:
- Marcus Maurer, Jürgen Grabbe: Urtikaria - gezielte Anamnese und ursachenorientierte Therapie, Deutsches Ärzteblatt Jg. 105, Heft 25, 20. Juni 2008.
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